2000 Jahre Badekultur in Baden

Das Badener Bäderquartier mit seiner mindestens 2000-jährigen Geschichte als Badekurort ist eine der bedeutendsten kulturhistorischen Stätten in der Schweiz. Spätestens seit der Römerzeit wurden die hiesigen Thermalquellen gefasst und zu Heilzwecken genutzt. Vom Mittelalter bis ins 20. Jh. blühte die Badekultur erneut und zahlreiche bedeutende und illustre Persönlichkeiten aus der ganzen Welt verbrachten ihren Kuraufenthalt in Baden. Noch heute lebt hier im Bäderquartier die uralte Tradition des Heilbades weiter – und sie soll auch in die Zukunft getragen werden.

20. Jahrhundert

Ein letztes Aufbäumen, die Neubauten 1963-1965 und 1967-1969

Nachdem die alt gedienten Bäderhotels nur noch  bedingt die sich wandelnden Anforderungen des Badepublikums zu erfüllen vermochten, wurden inden 1960er Jahren letztmals im Bäderquartier grosse Neubauten realisiert. 1963-1965 erfolgte der Neubau des sich heute noch in Betrieb befindenden Thermalbades. Nachdem sich über Jahrhunderte die Badekultur weg von Gemeinschaftsthermen hin zu Einzelbädern entwickelt hatte, wurde in Baden wie der ein Gemeinschaftsbad gebaut. 1980 erfolgte der Bau des Aussenbades. 1967-1969 wurde auch das Hotel "Staadhof" und die Trinkhalle (Pavillon) neu erbaut.
  

Das Thermalbad, der "Staadhof" und die Trinkhalle von Otto Glaus

Nachdem die alt gedienten Bäderhotels nur noch bedingt die sich wandelnden Anforderungen des Badepublikums zu erfüllen vermochten, wurden in den 1960er Jahren letztmals im Bäderquartier grosse Neubauten realisiert. 1963-1965 erfolgte der Neubau des sich heute noch in Betrieb befindenden Thermalbades. Nachdem sich über Jahrhunderte die Badekultur weg von Gemeinschaftsthermen hin zu Einzelbädern entwickelt hatte, wurde in Baden wieder ein Gemeinschaftsbad gebaut. 1980 erfolgte der bau des Aussenbades. 1967-1969 wurde auch das Hotel "Staadhof" und die Trinkhalle (Pavillon) neu erbaut.

Mit der Planung der Bauten wurde der 1914 in Heiden (AR) geborene Architekt Otto Glaus beauftragt.

PDF Zusammenfassung

Neuzeit

Der Bau des „Verenahofs“ 1844-45 und 1872 – der Beginn der Grand Hotels

Das Hotel "Verenahof" war das erste im 19. Jh. im neuen Stil der Grand Hotels erbaute Haus.
1829 erbohrte der Wirt des "Löwen" auf seinem Grund die "Verenahofquelle" und legte damit den Grundstein zum Bau des gleichnamigen Bäderhotels. 1845-47 wurde an Stelle des "Löwen" der südliche Teil des Verenahofs gebaut. 1870 wurde auch die benachbarte "Sonne" abgebrochen und der "Verenahof" um den Nordtrakt mit dem grossen Saal erweitert.

Weitere Informationen
   

Das „Grand Hotel“

1870 verkaufte Besitzer Dorer den maroden "Hinterhof" und liess dessen Bauten abreissen. An seiner Stelle errichtete man das „Grand Hotel“. Einen klassischen Neorenaissancebau des ausgehenden 19. Jh. Doch die Pracht des "Grand Hotels" währte nicht lange: Während dem Ersten Weltkrieg blieb die vermögende Kundschaft aus und die folgenden 20er-Jahre mit der Weltwirtschaftskrise trugen zum Niedergang des stolzen Hauses bei. 1944 wurde das "Grand Hotel" in einer Zivilschutzübung gesprengt. Heute befindet sich an seiner Stelle die Tiefgarage. Als Reaktion auf den Bau des Grand Hotels liess der damalige Wirt des „Bären“ 1881 die prächtige Neorenaissancefassade errichten, welche heute noch das äussere Bild des Hauses prägt und den Schein eines stattlichen Bäderhotels aufrecht erhält.

Mittelalter

Badegasthöfen, Badegasthäusern und Hotels

In welcher Art Unterkünfte die Badener Badegäste in der Römerzeit oder dem Frühmittelalter logierten, wissen wir nicht. Es ist nicht auszuschliessen, dass in der römischen Zeit solch komfortabel ausgestattete Gebäude, wie das 2008/2009 an der Grendelstrasse in Ennetbaden ausgegrabene Wohnhaus auch als Unterkunft für gutbetuchte Gäste dienten.
Seit dem Hochmittelalter (12./13. Jh.) ist die Struktur der Badener „Hotellerie“ aufgrund zahlreicher schriftlicher Quellen sehr gut bekannt. Vom Mittelalter bis in die Neuzeit buhlten zwei Badegasthöfe und bisweilen bis an die zwanzig Badegasthäuser, später mehrere Hotels um die Gäste.
Zum Verständnis vorauszuschicken ist, dass nicht alle Badener Badegasthäuser eigene Quellen oder Anteile an gemeinschaftlich genutzten Quellen und somit eigene Bäder besassen.

Weitere Informationen
  

Bearbeiteter Ausschnitt aus dem Stich von M. Merian, 1642.

Rot: die Bauten des "Staadhofs".
Gelb, vor der Dreikönigskirche die Häuser des "Hinterhofs".
Hellgrün: "Blume. Grün: "Ochsen".
Blau: "Bären;
Lila: „Raben“ (heute „Schweizerhof“).
Nicht eingefärbt sind (von links nach rechts) der „Schlüssel“, die „Sonne“, der „Halbmond“, der „Löwen“ und weitere, weniger bedeutende Gasthäuser.

Foto: Kantonsarchäologie Aargau.

  • Der Hinterhof – einst das erste Haus am Platz   PDF
  • Der "Staadhof", ein Bädergasthof mit mindestens 600 Jahren Tradition  PDF
  • Die Bäder zwischen Antike und Mittelalter  PDF

Römerzeit

Baden in der Römerzeit

Seit wann die Thermalquellen von Baden durch die Menschen genutzt wurden, ist nicht bekannt. Es ist aber durchaus anzunehmen, dass die warmen, bei kaltem Wetter dampfenden und immer stark nach Schwefel riechenden Quellen schon früh die Neugier und das Interesse der in der Gegend lebenden Menschen weckten und rege besucht wurden.
  

Das antike Aquae Helveticae

Etwa zur gleichen Zeit, als sich das Militär in Vindonissa installierte, entstand auch in Baden eine kleinstädtische Siedlung. Im Limmatknie wurden die Quellen gefasst und erste Thermen errichtet. Wahrscheinlich unterstützten der römische Staat oder das Militär den Bau der Siedlung und der Thermen massgeblich.
Der Name der Siedlung war Aquae Helveticae: Wasser oder Quellen Helvetiens. Soldaten und Offiziere der in Vindonissa stationierten Legionen fanden hier Erholung und trugen zum Wachstum und zum zunehmenden Wohlstand des Ortes bei. Aber auch zahlreiche andere Besucher aus Nah und Fern besuchten die Thermen von Aquae Helveticae.

Weitere Informationen

  • Römische Badekultur  PDF
  • Die römischen Thermen im Limmatknie  PDF